Wichtige Helfer: Kinderbücher zu Sterben, Tod und Trauer
Die Frage nach dem Alter
Je nach Alter haben Kinder zunächst eine einfache Weltsicht, die sich erst nach und nach entwickelt. So fehlt den Jüngsten bis zum Alter von etwa drei bis vier Jahren jede Vorstellung von der Vergänglichkeit des Lebens. Kleine Kinder glauben nicht selten, dass ein Verstorbener lediglich weggegangen ist und wiederkommen kann. Dass dies nicht der Fall ist, beginnen sie ab ungefähr fünf Jahren zu begreifen. Die gesamte Tragweite des Themas erfassen sie dann als Schulkinder, wenn sie auch anfangen, ganz eigene Fragen zu stellen und Jenseitsphantasien zu entwickeln.
Wenn der Tod zum Thema wird
Konkret wird der Tod in den meisten Fällen für die Kinder, wenn ein Familienmitglied oder ein Haustier gestorben ist. Dann entstehen plötzlich viele Fragen und eine große Unsicherheit, wie das Kind mit dem Gefühl der Trauer umgehen soll. Die beste Unterstützung können Erwachsene dann geben, wenn sie selbst ein gefestigtes Bild vom Tod haben und dem Kind eindeutige Erklärungen, Sicherheit und Geborgenheit bieten. In diesen Situationen sind Bücher eine große Unterstützung, da sie mit Bildern und Texten viele Verständnishilfen und Erklärungsansätze bieten, die das Gespräch erleichtern und die Phantasie beflügeln.
Warum Kinderbücher wichtige Lebenshelfer sind
Der Bereich der Kinder- und Jugendliteratur, die altersgemäß und einfühlsam auf das Leben vorbereitet, entstand im Zuge der gesellschaftlichen Umbrüche nach der 68er-Bewegung. Die Bücher bauen die Aspekte des Todes behutsam in Geschichten ein, die zum Beispiel vom Tod eines Großelternteils handeln und die Gefühle von Trauernden beschreiben. Daraus ergeben sich Gleichnisse, die sowohl den Kindern als auch den Erwachsenen bei der eigenen Trauerbewältigung helfen können.
Vor allem Bilderbücher, die das Begreifen des Todes fördern und den Verlust eines geliebten Menschen oder Tieres beschreiben, eignen sich für jedes Lebensalter – vom Kleinkind bis zum Erwachsenen. Die erzählende Literatur hat darüber hinaus die Möglichkeit, konkreter auf die Thematik einzugehen. Hier finden sich viele unterschiedliche Geschichten, in denen Leiden, Krankheit, Tod, Schmerz, Trauer und auch Einsamkeit, Ängste und Hoffnungen eine Rolle spielen.
Buchtipp für Erwachsene:
„Wenn Papa jetzt tot ist, muss er dann sterben? Wie wir Kindern in Trauer helfen können." – Ralph Caspers
Buchtipps für Groß und Klein:
„Hilf mir, wenn ich traurig bin. Ein Buch zum Trauern, Erinnern und Abschiednehmen.“ – Jule Kienecker, Mechthild Schroeter-Rupieper
„Geht Sterben wieder vorbei? Antworten auf Kinderfragen zu Tod und Trauer.“ – Mechthild Schroeter-Rupieper, Imke Sönnichsen
„Warum steht auf Opas Grab ein Stein? Beerdigungsbräuche erklärt von Kindern für Kinder." – Christian Butt
„Knietsche und der Tod. Alles über die normalste Sache der Welt." – Anja von Kampen
Autoren:
Karsten Mohr, Stephanie Tamm
Foto:
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